Die Prognose? Hannovers Herbst bringt jede Menge Kultur!
19 Sep
Von wegen trist: Der Herbst zeigt sich in Hannover von seiner spannenden Seite / Zahlreiche Ausstellungen laden zu Kulturgenuss auf höchstem Niveau ein
Der Herbst setzt sich in Hannover nicht nur mit bunt gefärbten Bäumen oder spektakulären Feuerwerken beim 21. Internationalen Feuerwerkswettbewerb farbenprächtig in Szene. Besondere Highlights setzen auch hochkarätige Ausstellungen in den zahlreichen Museen der niedersächsischen Landeshauptstadt. So können Besucher selbst bei schlechterem Wetter in Hannover den Herbst von seiner besten Seite erleben – und Kulturgenuss mit einem Städtetrip verbinden.
Bei „Photography Calling“ ist Fotografie das Medium! Vom 9. Oktober bis zum 15. Januar präsentiert die Ausstellung im Sprengel Museum Hannover Arbeiten von rund 30 Künstlerinnen und Künstlern aus der Sammlung der Niedersächsischen Sparkassenstiftung. Die Aufnahmen werfen Fragen zu Traditionen, Verwandtschaften und Unterschieden auf. In spannenden, dialogischen Gegenüberstellungen mit Positionen jüngerer Fotografinnen und Fotografen wird ein Akzent auf den Disput über das Dokumentarische in der Fotografie gesetzt. Gespräche zwischen Vertretern fotografischer Ausbildungsstätten schaffen einen Raum, um die heute veränderten Rahmenbedingungen für eine Auseinandersetzung mit diesem Thema diskutieren zu können. Die neue Fotoschau soll als zweites, kooperatives Ausstellungsprojektan die erfolgreiche Ausstellung „How you look at it“ aus dem Expo-Jahr 2000 anknüpfen.
Einen der wichtigsten zeitgenössischen Maler präsentiert noch bis zum 6. November die kestnergesellschaft: Daniel Richter (*1962 in Eutin, lebt und arbeitet in Berlin) prägt seit Ende der 1990er Jahre das deutsche Kunstgeschehen – und hat sich durch seine hybride abstrakt-figürliche Malweise international einen Namen geschaffen. In der kestnergesellschaft zeigt Daniel Richter in seiner Ausstellung „10001nacht“ neue Bilder und Zeichnungen aus den Jahren 2008 bis 2011, die sich mit konflikthaften Narrationen und dem Vokabular der Linie auseinandersetzen. Ausgangspunkt für diese Arbeiten ist der fantastische Märchenband „1001 Nacht“. Richter transformiert die arabischen Erzählungen in märchenhaft-bedrohliche Szenarien, welche auf den seit dem 11. September 2001 veränderten Orientalismus hinweisen. Die Werke von Daniel Richter beinhalten wie der Titel es zeigt, eine Null mehr – einen Ground Zero – welche dem Fantastischen eine unheimliche und zugleich sehr konkrete Komponente verleiht. Arbeiten von Daniel Richter befinden sich unter anderem in den Sammlungen des Museums of Modern Art in New York und des Centre Pompidou in Paris sowie in der Sammlung Boros in Berlin und in der Sammlung Falckenberg in Hamburg.
Zu den wichtigsten Künstlern der Gegenwart zählt auch Markus Schinwald (*1973 Salzburg). Der Kunstverein Hannover präsentiert noch bis zum 6. November seine Einzelausstellung „Orient“. Im Mittelpunkt der künstlerischen Arbeiten von Schinwald, der bei der diesjährigen 54. Biennale in Venedig den Österreichischen Pavillon bespielt hat, steht seit Ende der 1990er Jahre der menschliche Körper als Projektionsfläche des individuellen Seins und als kulturell geformtes Konstrukt. Sein Werk, das von der Kulturgeschichte des Körpers, der Technikphilosophie, der Psychoanalyse und von Tanz und Performance beeinflusst ist, bedient sich souverän unterschiedlichster Medien und künstlerischer Formate. Spielerisch verbindet Schinwald skulpturale Objekte, Gemälde, Videofilme, bühnenartige Installationen und architektonische Interventionen zu vielschichtigen Wirkungsgefügen. Die Ausstellungen von Markus Schinwald sind hochkomplexe Anordnungen, deren Spannung aus einer eigentümlichen Ambivalenz von verführerischer Ästhetik und widerspenstiger Verweigerung einer eindimensionalen Lesbarkeit entsteht.
Um „stadt-Bilder. Hannovers Moderne 1900-1939“ dreht sich vom 21. September bis zum 26. Februar alles im Historischen Museum Hannover. Die Ausstellung ruft ein Hannover in Erinnerung, das im Zuge des Zweiten Weltkriegs zerstört wurde – und zeigt eine Stadt, die sich in den ersten vier Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durch Erweiterungen und Modernisierungen veränderte. Sie veranschaulicht in einem ersten Teil den Wandel des Stadtbildes zwischen Tradition und Moderne von 1900 bis 1939 anhand von Fotografien und Gemälden. Der Film „Das Gesicht der Stadt“ (1932) und weitere Filmdokumente ergänzen diese unbewegten Bilder. Zu den Attraktionen der Ausstellung gehören fotografische Serien, die ein Panorama der Stadt und ihres Umlands vermitteln. In einem zweiten Teil wird das Straßenleben vorgestellt. Käufer und Verkäufer auf Märkten, Spaziergänger und Schaufensterbummler, Arbeiter auf den Straßen, die Akteure und das Publikum großer Festveranstaltungen auf geschmückten Straßen sind hier ebenso zu sehen, wie zeittypische Reklame an Litfaßsäulen und Hausfassaden sowie Schaufensterdekorationen. Auch „Hannover im Licht“ kommt zur Anschauung: Zeitgenossen nahmen die durch künstliche Beleuchtung illuminierte Stadt als Symbol der Modernität wahr. (Der zweite Ausstellungsteil ist nur bis zum 5. Januar geöffnet).
Auf eine Reise in die noch weiter zurückliegende Vergangenheit nimmt das Niedersächsische Landesmuseum Hannover vom 23. September bis zum 26. Februar seine Besucher in der Ausstellung „Marco Polo. Von Venedig nach China“. Im Mittelpunkt steht dabei Marco Polos Reisebeschreibung „Il Milione. Die Wunder der Welt“. Die Erzählungen von abenteuerlichen Begebenheiten, Handel, aber auch vom Aufstieg der Mongolen, von prächtigen Palästen und Papiergeld machten den Autor weltbekannt. Seit 700 Jahren fesselt der Bericht Marco Polos Zuhörer und Leser auf der ganzen Welt. Doch gibt das Buch auch viele Rätsel auf. So sind seit der Niederschrift etwa 150 Manuskriptfassungen der Reisebeschreibung bekannt, die aus unterschiedlichen Gründen voneinander abweichen. Die Zeitgenossen Marco Polos zweifelten seine Glaubwürdigkeit an, bezichtigten ihn der Lüge und Übertreibung. In späterer Zeit hingegen ließen sich Entdecker wie Christoph Kolumbus von seinen Erzählungen motivieren, zu den Reichtümern Indiens, Chinas und Japans vorzustoßen. Wer also war dieser wagemutige Kaufmann? Welche Bedeutung kam Venedig in den Ost-West-Beziehungen zu? Welche Länder hatte Marco Polo bereist und welche kannte er nur vom Hörensagen?
Die internationale Ausstellung, die in Hannover ihre Premiere feiert, beantwortet diese Fragen. Konzipiert wurde sie von Prof. Giandomenico Romanelli, Direktor der Stiftung der Museen in Venedig. Kostbare Leihgaben aus italienischen Museen, ergänzt durch Neuentdeckungen aus deutschen Sammlungen, illustrieren das Leben im Venedig des 13. Jahrhunderts und geben Einblicke in fremde Wirklichkeiten ferner Regionen und Zeiten. Videoprojektionen, Grafiken und lebensechte Rekonstruktionen ermöglichen dem Besucher, die Reise Marco Polos mit allen Sinnen zu erleben.
Das Unausstellbare ausstellbar zu machen, das ist die Intention der Sonderschau „Lost! Die Ägypten-Sammlung und ihre (Kriegs-)Verluste“, die noch bis zum 6. November im Museum August Kestner zu sehen ist. Darin will das Museum seine Besucher mit denjenigen Objekten der ägyptischen Sammlung bekannt machen, die nicht mehr existieren. Als 1889 das heute Museum August Kestner genannte Haus am Friedrichswall als erstes Museum der Stadt Hannover eröffnete, konnten knapp 1000 altägyptische Objekte gezeigt werden, damals nach Berlin die größte Sammlung ägyptischer Kunst in Deutschland! Die 1935 neu ins Museum gelangten Objekte der Sammlung von Bissing wurden sofort auf Glasnegative aufgenommen, die sich noch heute im Fotoarchiv des Museums befinden. Sie sind ein großer Schatz, denn die ägyptische Sammlung des Museums musste unter dem Zweiten Weltkrieg und den anschließenden Wirrzeiten ganz besonders leiden. Mit 734 Objekten, also knapp einem Drittels des Bestandes, waren die Verluste so hoch wie in keinem anderen Bereich des Museums. Viele der zerstörten und verlorenen Objekte sind jedoch dank der Fotos so gut dokumentiert, dass sie dadurch nicht nur der Wissenschaft erhalten blieben, sondern nun auch den hannoverschen Museumsbesuchern gezeigt werden können.
Für einen abwechslungsreichen Städtetrip nach Hannover hat die Hannover Marketing und Tourismus GmbH spannende Erlebnispakete geschnürt. Hotelübernachtungen inklusive. So bietet die HMTG beispielsweise für das Ausstellungs-Highlight „Photography Calling“ ein eigens Paket an: Neben einer Übernachtung im Vier-Sterne-Hotel beinhaltet es zu einen Preis von 109 Euro pro Person eine Eintrittskarte für die Ausstellung, ein Drei-Gänge-Menü im museumseigenen Restaurant sowie eine HannoverCard. Eine Übersicht über alle Erlebnispakete finden Sie unter www.hannover.de/….
Eine Übersicht über alle Museen in Hannover und ihre aktuellen Ausstellungen finden Sie unter www.hannover.de/museen.
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