Vidéo Vintage 1963-1983. Eine Auswahl von Gründungsvideos aus der Sammlung des Centre Pompidou Paris

3 Sep

Eine Ausstellung im ZKM | Medienmuseum

Pressemeldung der Firma ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe

Ab dem 22. September präsentiert das ZKM mit der Ausstellung „Vidéo Vintage 1963-1983“ eine Auswahl an 72 Videos von 50 KünstlerInnen aus der Sammlung des Centre Pompidou Paris, die die Entwicklung der Videokunst von 1963 bis 1983 nachzeichnet.

Pressekonferenz: Do., 20.9.2012, 11 Uhr, ZKM | Medienmuseum

Ausstellungseröffnung: Fr., 21.9.2012, 19 Uhr, ZKM | Medienmuseum

Ausstellungsdaduer: 22.09.2012 – 13.01.2013

Das Medium Video wurde von allen ästhetischen Strömungen beeinflusst und etablierte sich als eines der wichtigsten zeitgenössischen Mittel des künstlerischen Ausdrucks einerseits und als kritisches Instrument andererseits. Anhand einer Auswahl der populärsten Videoarbeiten zeigt die Ausstellung „Vidéo Vintage 1963-1983“ in Zusammenarbeit mit dem Centre Pompidou Paris die Entstehung der Videokunst der 1960er- bis frühen 1980er-Jahre. Von großem Interesse ist hierbei die Auswahl der drei Schwerpunkte, die die Entwicklung des Videos, seine künstlerische Anwendung, ‚Beforschung‘ und Kritik offenlegen: „Performance und filmisches Selbstportrait“, „Fernsehen: Forschung, Experimente, Kritik“ und „Haltungen, Formen, Konzepte“.

In den 1960er-und 1970er-Jahren nutzten KünstlerInnen in Europa, Nord- und Südamerika die ersten tragbaren Videokameras und zeichneten, oftmals mit sozial-politischen Ambitionen, ihre Performances auf.

Einer der ersten, der sich mit dem Medium Video als künstlerisches Instrument beschäftigte, war der amerikanische Künstler Nam June Paik. Im Jahr 1965 nahm er sich die erste tragbare Videokamera, die sogenannte Portapak von Sony, zur Hand und filmte sich selbst in Nahaufnahme. Das daraus resultierende Werk „Button Happening“ eröffnet den ersten thematischen Schwerpunkt „Performance und filmisches Selbstportrait“ der Ausstellung. Seine Herangehensweise fand etliche Nachahmer, so etwa Sonia Andrade, Valie Export, Paul McCarthy oder Nil Yalter, die sich ebenfalls mit diesem, zur damaligen Zeit neuartigen Aufnahmegerät, in ihren Ateliers selbst filmten.

Die Beziehung zwischen dem Medium Video und dem Fernsehen, welche den zweiten Bereich der Ausstellung umfasst, erschließt sich aus dem Anspruch der TV-Industrie, sich von dem Massenmedium Kino abzugrenzen. In den 1960er- und 1970er-Jahren war den Fernsehmachern vor allem daran gelegen, sowohl die Programmvielfalt als auch die Sendedauer zu erweitern. Aus diesem Grund initiierten der führende französische TV-Sender ORTF und die Fernsehindustrie der Vereinigten Staaten von Amerika sogenannte TV-Labore: RegisseurInnen und KünstlerInnen wurden eingeladen, sich die neuesten Film- und Montagewerkzeugen anzueignen. Etliche Werke, die von Künstlern wie etwa Jean-Christophe Averty, Jean-Luc Godard und Thierry Kuntzel produziert wurden, und damit neue ästhetische Möglichkeiten offenbarten, sind in der Werkschau „Vidéo Vintage 1963-1983“ ebenfalls zu sehen, ebenso Arbeiten, die im Rahmen der televisuellen Ausstellung (1969/70) in der „Fernsehgalerie“ in Düsseldorf von Gerry Schum aufbereitet wurden. Das Ziel des deutschen Produzenten war es, reproduzierbare, für das Fernsehen konzipierte Video-Kunstwerke von Künstlern wie Bazon Brock oder Lawrence Weiner einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Die letzte Sektion „Haltungen, Formen, Konzepte“ illustriert das Medium Video als ein Instrument, sich den verschiedenen Strömungen der Kunstgeschichte anzunähern. Neben einer kritischen Selbstreflexion und Illustration von Forschungsergebnissen auf diesem Gebiet, hält dieser letzte Bereich Dokumente vor, die vorangehende Ausstellungen in Museen und Galerien zum Thema „Video“ bekunden.

Auch die Ausstattung der Schau mit Originalmöbeln selbst ist „vintage“ und ermöglicht es den BesucherInnen, eine Zeitreise zurück in die 1960er- und 1970er- Jahre zu unternehmen: Die im Ausstellungsraum inszenierten „Wohnzimmer“ laden dazu ein, in „heimischer“ Atmosphäre die Videokunstwerke in ihrer ursprünglichen zeitlichen Dimension zu betrachten und die Welt um sich herum zu vergessen. Ohne die Möglichkeit des Vorlaufs oder des Anhaltens können die BesucherInnen in den „Retro-Räumen“ die Videos in ihrer vollen Länge genießen und sich in die Zeit der 1960er-Jahre zurückversetzen lassen.

Vorgestellt werden die wichtigsten Videoarbeiten von KünstlerInnen mit unterschiedlichstem sozialen Hintergrund aus der Gründungssammlung des Centre Pompidou Paris, welche einerseits die Bedeutung des Mediums für die Kunst herausstellen und andererseits die bahnbrechende Entwicklung der Videokunst innerhalb der ersten zwei Jahrzehnte ihrer Entstehung umreißen.

Kuratorin: Christine van Assche

In Zusammenarbeit mit Florence Parot

Kooperation: Centre Pompidou, Paris

KünstlerInnen:

Marina Abramović, Vito Acconci, Sonia Andrade, Ant Farm, Fred Barzyk, Samuel Beckett, Joseph Beuys, Dara Birnbaum, Chris Burden, Peter Campus, Theresa Hak Kyung Cha, Jean Dupuy, Valie Export, Esther Ferrer, Robert Filliou, Anna Bella Geiger, General Idea, Jean-Luc Godard, Dan Graham, Raymond Hains, Mona Hatoum, Gary Hill, Sanja Ivecović, Joan Jonas, Allan Kaprow, Imi Knoebel, Thierry Kuntzel, Les Levine, Toshio Matsumoto, Paul McCarthy, Anne-Marie Miéville, Bruce Naumann, Dennis Oppenheim, Nam June Paik, Gina Pane, Letícia Parente, Nadja Ringart, Martha Rosler, Carole Roussopoulos, Gerry Schum, Delphine Seyrig, Ulay, Steina Vasulka, Woody Vasulka, Bill Viola William Wegman, Peter Weibel, Lawrence Weiner, Ioana Wieder, Bob Wilson, Nil Yalter



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